Multiethnische und multireligiöse Kulturen Europas im transkulturellen Vergleich
Das Projekt behandelt als Teil des DFG-Schwerpunktprogramms 1173 „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“ vergleichend zwei islamisch beherrschte und zwei christlich dominierte Zentren (Sevilla und Fes/Toledo und Tortosa) in der Zeit zwischen 1085 und 1250 auf der iberischen Halbinsel und im Maghreb. In diesen politisch wie kulturell bedeutenden Städten werden jeweils die Wahrnehmung religiöser (Christen und Juden/Muslime und Juden) und ethnischer Minderheiten und der Umgang mit ihnen untersucht.
Die Fragestellung hat damit sowohl eine interkulturelle als auch eine komparative Ebene: Zum einen ist zu untersuchen, welche Integrations- und Desintegrationsprozesse im Umgang mit und in der Wahrnehmung von „Fremden“ – seien es kulturell oder religiös „Andere“ – erfolgten. Zum anderen soll ein Vergleich islamischer und christlicher Systeme vorgenommen werden, um der Frage nachzugehen, welche Modelle für die Integration bzw. Segregation gesellschaftlicher Sondergruppen entwickelt wurden und welche Bedeutung der Religion für die Wahrnehmung von Minderheiten und den Umgang mit ihnen in den Kulturen Europas zukam.
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Herbers, Prof. Dr. Nikolas Jaspert
MitarbeiterInnen: Dr. Wiebke Deimann, PD Dr. Kay Peter Jankrift
Projektlaufzeit: 2005-2008
Ausgewählte Publikationen aus dem Projekt
- Wiebke Deimann, Juden, Christen und Muslime im mittelalterlichen Sevilla. Religiöse Minderheiten unter muslimischer und christlicher Dominanz (12. bis 14. Jahrhundert), (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt, Bd. 9), LIT, Berlin/Münster 2012.
- Klaus Herbers/Nikolas Jaspert (Hrsg.), Integration – Segregation – Vertreibung. Religiöse Minderheiten und Randgruppen auf der Iberischen Halbinsel (7.-17. Jahrhundert, (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt, Bd. 8), LIT, Berlin/Münster 2011.