Lehrstuhl für Alte Geschichte
Online-Anmeldung zu Lehrveranstaltungen des WiSe 2024/25 ab 16. September
Terminberichtigung: Start der Online-Anmeldung im Fach Geschichte am 11. März
Beginn der Online-Anmeldung zu Lehrveranstaltungen des WiSe 2023/24 am 18. September um 8:00 Uhr
Wir über uns
Diese Geschichte beginnt mit der Entstehung der griechischen Stadt- und Bürgerstaaten (Polis) im frühen 1. Jahrtausend v.Chr. und reicht – mit regionalen Unterschieden – bis in die zweite Hälfte des 1. Jahrtausends n.Chr. Ihre innere Gliederung wird durch sechs Subepochen bestimmt: das archaische und klassische Griechenland, die hellenistische Welt, die römische Republik, das Imperium Romanum und die Spätantike. Die Alte Geschichte erforscht diese etwa anderthalbtausendjährige Geschichte mit historischen Methoden unter den verschiedensten Aspekten:
Formen der Politik und Typen der Staatlichkeit, ökonomische und soziale Verhältnisse, kulturelle Praktiken und Diskurse (einschließlich Literatur und Kunst) werden ebenso behandelt wie Siedlungsformen und materielle Kultur. Sie entwickelt ihre Begriffe und Methoden im stetigen Austausch mit anderen Geschichtswissenschaften und den Sozial- und Kulturwissenschaften und pflegt den epochenübergreifenden Vergleich.
Der historische Raum, mit dem die Alte Geschichte sich beschäftigt, umfasst Teile von drei Kontinenten: Europa, Asien und Afrika. Dieser Raum hat sein Zentrum im Mittelmeer, schließt aber phasenweise Gebiete ein, die davon weit entfernt liegen: Nordwesteuropa, den Schwarzmeerraum und den Vorderen Orient. Die Alte Geschichte ist daher nicht allein diachron mit den anderen Geschichtswissenschaften, sondern auch synchron mit anderen Altertumswissenschaften vernetzt. Diese Vernetzung ist auch deshalb unabdingbar, weil die Alte Geschichte mit Quellen arbeitet, deren Interpretation spezielle Techniken erfordert: mit literarischen Texten und mit Dokumenten, die oftmals bloß fragmentarisch überliefert sind, aber auch mit Bildern und mit materiellen Überresten. Diese Techniken aber werden nicht nur in der Alten Geschichte, sondern auch in den Altertumswissenschaften philologischer und archäologischer Ausrichtung angewandt, verfeinert und gelehrt.
Weil Hellas und Rom eine fundamentale Rolle für die Selbstdeutung des neuzeitlichen Europas und der westlichen Welt gespielt haben und noch spielen, leistet die Alte Geschichte einen Beitrag zur historisch-politischen Bildung: Indem sie aufzeigt, dass das griechisch-römische Altertum eine historische Epoche ist, die einerseits mit unserer Lebenswelt durch vielfältige Rezeptionsprozesse verbunden ist und sich doch andererseits von der Moderne fundamental unterscheidet, vermittelt sie kulturelles Wissen, das Distanz zu dieser Lebenswelt ermöglicht und dazu befähigt, fremde Kulturen sachgemäß zu deuten und vergleichend einzuordnen. Die Rezeptionsgeschichte ist daher ebenfalls Teil des Gegenstandsbereichs der Alten Geschichte.
An der Friedrich-Alexander Universität ist das Fach Alte Geschichte doppelt vertreten: mit einem Lehrstuhl (Inhaber: Professor Dr. Hans-Ulrich Wiemer) und einer Professur (Inhaber: Prof. Dr. Boris Dreyer). Aktuelle Forschungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der Spätantike, den hellenistischen Bürgerstaaten und Monarchien, der Außenpolitik der römischen Politik, dem hellenistisch-römischen Kleinasien, den römischen Rheinprovinzen, der antiken und modernen Historiographie und der griechischen Epigraphik.