Neuerscheinung: Moritz Florin: Spektakuläre Gewaltakte. Das Russische Reich und das erste globale Zeitalter des Terrorismus, Berlin 2024 (=Studien zur Internationalen Geschichte 58)

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Die Habilitationsschrift von Moritz Florin ist heute bei de Gryuter in der Reihe „Studien zur Internationalen Geschichte“ erschienen. Herzlicher Dank geht an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, besonders an die beiden Mentorinnen Julia Obertreis und Simone Derix sowie die Fakultät für die Verleihung des Habilitationspreises 2023!

Zum Inhalt des Buchs:

In den Jahren 1880 bis 1914 suchten radikalisierte politische Gruppierungen weltweit mit Anschlägen und Attentaten öffentliche Aufmerksamkeit auf ihre Anliegen zu lenken. Ihre Gewaltakte lösten globale Reaktionen aus: Sowohl die Medien als auch die Politik bis hin zu politischen Aktivistinnen und Aktivisten rezipierten die Nachrichten über die Gewalt, äußerten ihren Abscheu oder ihre Bewunderung.

Die Arbeit erzählt die Globalgeschichte des Terrorismus ausgehend vom Russischen Reich und damit von einem Staat, der um 1900 zum Dreh- und Angelpunkt globaler Debatten über Ursachen, Konsequenzen und Legitimität terroristischer Gewaltformen wurde. Bis heute gilt das Russische Reich als Ursprungsland des modernen Terrorismus. Global war das erste Zeitalter des Terrorismus vor allem in der medialen Vermittlung und im Bewusstsein der Zeitgenoss:innen. Politische Gewalt löste staatliche und mediale Reaktionen aus, die weit über den Horizont der Erwartungen der Attentäterinnen und Attentäter hinausreichten. Die Debatten im Anschluss an die Gewaltakte verweisen damit auf tiefe innergesellschaftliche und internationale Konflikte in den letzten Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Die preisgekrönte Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Gewaltforschung, zur internationalen und globalen Geschichte sowie zur Geschichte transnationaler medialer und emotionaler Vernetzungen.